18. G. Fritsche to Mr. John L. Fritsche, December 8, 1899 Milwauke 8. Debr. 1899- Lieber Bruder John! Möchte dich ersuchen mir bald den datum von den beiden Noten zu 5 schreiben die ich dir ausstellte, damit ich die Sachen ordnen kann wie ich es versprach. Ich habe nicht die genaue Zeit notiert. Als beliebe es wir zu schreiben. 10 Heute (mittwoch) balt genug morgen früh 7 Uhr soll ich am Depot sein um den Zug nach Plymouth zu nehmen. John wenn men alt wird, verliert sich auch die Reiselust, namentlich in frähen (frühen) 15 kalter Morgenstunde. Aber was hilft es? Man muß frih ins un= mendliche Reisen Fügen. Und was ist gegen des Mannes Reisen, der schreibt” “ich bin oft garnicht” Einestheils bin 20 ich recht zufrieden daß ich noch arbei= ten und reisen kann. Und wenn [Pg. 2] geistlichen Brüder auf dem district sind sehr resignirt auf die Arbeit bei 1/4 j. rast. Zählte ich meine erbed= 25 ungstreden (predigten zu schreiben oder zu sagen kommt mir imer so etwas bedeutsam vor) im Januar über und brachte 31 heraus. Nebst= dem giebt es noch manche und man= 30 cherlei Arbeit. Aber wo bleibt die Ernte fragt man sich auch oft? Auf unser ganzer evangelischer wissen {sie scheint} dieses Jahr im Schlummer versunken zu sein und wir be= 35 dürfen wohl euer weckenden genoldes um zur besinnung zu komen. Bruder Julius schrieb kuzlich nur wußte sich recht erfriedigen über den galinden Dakota win= 40 ter zu äußern. Er wird im nächsten Briefe wohl nöthig haben eine vermehrte wetter auflage zu berichten. Ueber seine schulden scheint er nun {hinnsag gestiefelt} [Pg. 3] 45 zu sein. Sie haben irre ich nicht, neun shulden für 160 Acker für seine Jungen gekauftes Land gemacht. den {_arschulde beste} werde ich wohl zu dieser Zeit heim. 50 Wir sind mäßig gesund, wer= de von Plymoath am nächsten Freitag nach dem äußersten Norden meiner districts, nach Two Rivers reisen und will’s Gott, dort Sonntag 55 zubringen. Viele Grüße an dich und die l. deinen dein dich l. bruder Gustav.